Sermo Domini (die Rede des Herrn)
Joh 13,16-15,27
Nachdem Jesus seinen
Jüngern die Füße gewaschen hatte, sprach er zu ihnen:
Amen, amen, ich
sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein
Herr, und der Abgesandte
ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat.
Selig seid ihr,
wenn ihr das wißt und danach handelt.
Ich sage das nicht
von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt
habe, aber das Schriftwort
muß sich erfüllen: Einer, der mein Brot
aß, hat mich hintergangen.
Ich sage es euch
schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es
geschehen ist, glaubt:
Ich bin es.
Amen, amen, ich
sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt
mich auf; wer aber
mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Nach
diesen Worten war Jesus im Innersten erschüttert und
bekräftigte: Amen,
amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich
verraten.
Die Jünger blickten
sich ratlos an, weil sie nicht wußten, wen er meinte.
Einer von den Jüngern
lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte.
Simon Petrus nickte
ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche.
Da lehnte sich dieser
zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr,
wer ist es?
Jesus antwortete:
Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich
eintauche, geben
werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und
gab es Judas, dem
Sohn des Simon Iskariot.
Als Judas den Bissen
Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn.
Jesus sagte zu ihm:
Was du tun willst, das tu bald!
Aber keiner der
Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte.
Weil Judas die Kasse
hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen:
Kaufe, was wir zum
Fest brauchen!, oder Jesus trage ihm auf, den
Armen etwas zu geben.
Als Judas den Bissen
Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es
war aber Nacht.
Als Judas hinausgegangen
war, sagte Jesus: Jetzt ist der
Menschensohn verherrlicht,
und Gott ist in ihm verherrlicht.
Wenn Gott in ihm
verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich
verherrlichen, und
er wird ihn bald verherrlichen.
Meine Kinder, ich
bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich
suchen, und was
ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch:
Wohin ich gehe,
dorthin könnt ihr nicht gelangen.
Ein neues Gebot
gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt
habe, so sollt auch
ihr einander lieben.
Daran werden alle
erkennen, daß ihr meine Jünger seid: wenn ihr
einander liebt.
Simon Petrus sagte
zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus
antwortete: Wohin
ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht
folgen. Du wirst
mir aber später folgen.
Petrus sagte zu
ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen?
Mein Leben will
ich für dich hingeben.
Jesus entgegnete:
Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen,
amen, das sage ich
dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich
dreimal verleugnen.
Euer Herz lasse
sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an
mich!
Im Haus meines Vaters
gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so
wäre, hätte ich
euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch
vorzubereiten?
Wenn ich gegangen
bin und einen Platz für euch vorbereitet habe,
komme ich wieder
und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort
seid, wo ich bin.
Und wohin ich gehe
- den Weg dorthin kennt ihr.
Thomas sagte zu
ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie
sollen wir dann
den Weg kennen?
Jesus sagte zu ihm:
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum
Vater außer durch mich.
Wenn ihr mich erkannt
habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen.
Schon jetzt kennt
ihr ihn und habt ihn gesehen.
Philippus sagte
zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
Jesus antwortete
ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast
mich nicht erkannt,
Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater
gesehen. Wie kannst
du sagen: Zeig uns den Vater?
Glaubst du nicht,
daß ich im Vater bin und daß der Vater in mir ist?
Die Worte, die ich
zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der
Vater, der in mir
bleibt, vollbringt seine Werke.
Glaubt mir doch,
daß ich im Vater bin und daß der Vater in mir ist;
wenn nicht, glaubt
wenigstens aufgrund der Werke!
Amen, amen, ich
sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die
ich vollbringe,
auch vollbringen, und er wird noch größere
vollbringen, denn
ich gehe zum Vater.
Alles, um was ihr
in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der
Vater im Sohn verherrlicht
wird.
Wenn ihr mich um
etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.
Wenn ihr mich liebt,
werdet ihr meine Gebote halten.
Und ich werde den
Vater bitten, und er wird euch einen anderen
Beistand geben,
der für immer bei euch bleiben soll.
Es ist der Geist
der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann,
weil sie ihn nicht
sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil
er bei euch bleibt
und in euch sein wird.
Ich werde euch nicht
als Waisen zurücklassen, sondern ich komme
wieder zu euch.
Nur noch kurze Zeit,
und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber
seht mich, weil
ich lebe und weil auch ihr leben werdet.
An jenem Tag werdet
ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid
in mir und ich bin
in euch.
Wer meine Gebote
hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer
mich aber liebt,
wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich
werde ihn lieben
und mich ihm offenbaren.
Judas - nicht der
Judas Iskariot - fragte ihn: Herr, warum willst du
dich nur uns offenbaren
und nicht der Welt?
Jesus antwortete
ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort
festhalten; mein
Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen
und bei ihm wohnen.
Wer mich nicht liebt,
hält an meinen Worten nicht fest. Und das
Wort, das ihr hört,
stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der
mich gesandt hat.
Das habe ich zu
euch gesagt, während ich noch bei euch bin.
Der Beistand aber,
der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen
senden wird, der
wird euch alles lehren und euch an alles erinnern,
was ich euch gesagt
habe.
Frieden hinterlasse
ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht
einen Frieden, wie
die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz
beunruhige sich
nicht und verzage nicht.
Ihr habt gehört,
daß ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme
wieder zu euch zurück.
Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch
freuen, daß ich
zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.
größer als ich:
weil vom Vater alles ausgeht und zum Ziel geführt
wird, auch die Sendung
des Sohnes und seine Verherrlichung.
Jetzt schon habe
ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr,
wenn es geschieht,
zum Glauben kommt.
Ich werde nicht
mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher
der Welt. Über mich
hat er keine Macht, aber die Welt soll erkennen,
daß ich den Vater
liebe und so handle, wie es mir der Vater
aufgetragen hat.
Steht auf, wir wollen weggehen von hier.
Ich bin der wahre
Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.
Jede Rebe an mir,
die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede
Rebe, die Frucht
bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
Ihr seid schon rein
durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.
Bleibt in mir, dann
bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine
Frucht bringen kann,
sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so
könnt auch ihr keine
Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ich bin der Weinstock,
ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in
wem ich bleibe,
der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir
könnt ihr nichts
vollbringen.
Wer nicht in mir
bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er
verdorrt. Man sammelt
die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie
verbrennen.
Wenn ihr in mir
bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann
bittet um alles,
was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
Mein Vater wird
dadurch verherrlicht, daß ihr reiche Frucht bringt
und meine Jünger
werdet.
Wie mich der Vater
geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt.
Bleibt in meiner
Liebe!
Wenn ihr meine Gebote
haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so
wie ich die Gebote
meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe
bleibe.
Dies habe ich euch
gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit
eure Freude vollkommen
wird.
Das ist mein Gebot:
Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
Es gibt keine größere
Liebe, als wenn einer sein Leben für seine
Freunde hingibt.
Ihr seid meine Freunde,
wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
Ich nenne euch nicht
mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was
sein Herr tut. Vielmehr
habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe
euch alles mitgeteilt,
was ich von meinem Vater gehört habe.
Nicht ihr habt mich
erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu
bestimmt, daß ihr
euch aufmacht und Frucht bringt und daß eure
Frucht bleibt. Dann
wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn
in meinem Namen
bittet.
Dies trage ich euch
auf: Liebt einander!
Wenn die Welt euch
haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch
gehaßt hat.
Wenn ihr von der
Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr
Eigentum lieben.
Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern
weil ich euch aus
der Welt erwählt habe, darum haßt euch die Welt.
Denkt an das Wort,
das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht
größer als sein
Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch
euch verfolgen;
wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden
sie auch an eurem
Wort festhalten.
Das alles werden
sie euch um meines Namens willen antun; denn sie
kennen den nicht,
der mich gesandt hat.
Wenn ich nicht gekommen
wäre und nicht zu ihnen gesprochen hätte,
wären sie ohne Sünde;
jetzt aber haben sie keine Entschuldigung für
ihre Sünde.
Wer mich haßt, haßt
auch meinen Vater.
Wenn ich bei ihnen
nicht die Werke vollbracht hätte, die kein
anderer vollbracht
hat, wären sie ohne Sünde. Jetzt aber haben sie
(die Werke) gesehen,
und doch hassen sie mich und meinen Vater.
Aber das Wort sollte
sich erfüllen, das in ihrem Gesetz steht: Ohne
Grund haben sie
mich gehaßt.
Wenn aber der Beistand
kommt, den ich euch vom Vater aus senden
werde, der Geist
der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er
Zeugnis für mich
ablegen.
Und auch ihr sollt
Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir
seid.
II.Teil
16:1 Das
habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt.
Sie werden euch
aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde,
in der jeder, der
euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu
leisten.
Das werden sie tun,
weil sie weder den Vater noch mich erkannt
haben.
Ich habe es euch
gesagt, damit ihr, wenn deren Stunde kommt, euch an
meine Worte erinnert.
Das habe ich euch
nicht gleich zu Anfang gesagt; denn ich war ja bei
euch.
Jetzt aber gehe
ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von
euch fragt mich:
Wohin gehst du?
Vielmehr ist euer
Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt
habe.
Doch ich sage euch
die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich
fortgehe. Denn wenn
ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu
euch kommen; gehe
ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.
Und wenn er kommt,
wird er die Welt überführen (und aufdecken), was
Sünde, Gerechtigkeit
und Gericht ist;
Sünde: daß sie nicht
an mich glauben;
Gerechtigkeit: daß
ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht;
Gericht: daß der
Herrscher dieser Welt gerichtet ist.
Noch vieles habe
ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht
tragen.
Wenn aber jener
kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die
ganze Wahrheit führen.
Denn er wird nicht aus sich selbst heraus
reden, sondern er
wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was
kommen wird.
Er wird mich verherrlichen;
denn er wird von dem, was mein ist,
nehmen und es euch
verkünden.
Alles, was der Vater
hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt
von dem, was mein
ist, und wird es euch verkünden.
Noch kurze Zeit,
dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine
kurze Zeit, dann
werdet ihr mich sehen.
Da sagten einige
von seinen Jüngern zueinander: Was meint er damit,
wenn er zu uns sagt:
Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr,
und wieder eine
kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen? Und was
bedeutet: Ich gehe
zum Vater?
Sie sagten: Was
heißt das: eine kurze Zeit? Wir wissen nicht, wovon
er redet.
Jesus erkannte,
daß sie ihn fragen wollten, und sagte zu ihnen: Ihr
macht euch Gedanken
darüber, daß ich euch gesagt habe: Noch kurze
Zeit, dann seht
ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit,
dann werdet ihr
mich sehen.
Amen, amen, ich
sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die
Welt wird sich freuen;
ihr werdet bekümmert sein, aber euer Kummer
wird sich in Freude
verwandeln.
Es ist die Rede
von der Trauer der Jünger über das Leiden und den Tod
Jesu und von ihrer
Freude über das Wiedersehen mit dem Auferstandenen
Wenn die Frau gebären
soll, ist sie bekümmert, weil ihre Stunde da
ist; aber wenn sie
das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an
ihre Not über der
Freude, daß ein Mensch zur Welt gekommen ist.
So seid auch ihr
jetzt bekümmert, aber ich werde euch wiedersehen;
dann wird euer Herz
sich freuen, und niemand nimmt euch eure Freude.
An jenem Tag werdet
ihr mich nichts mehr fragen. Amen, amen, ich
sage euch: Was ihr
vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in
meinem Namen geben.
Bis jetzt habt ihr
noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und
ihr werdet empfangen,
damit eure Freude vollkommen ist.
Dies habe ich in
verhüllter Rede zu euch gesagt; es kommt die
Stunde, in der ich
nicht mehr in verhüllter Rede zu euch spreche,
sondern euch offen
den Vater verkünden werde.
An jenem Tag werdet
ihr in meinem Namen bitten, und ich sage nicht,
daß ich den Vater
für euch bitten werde;
denn der Vater selbst
liebt euch, weil ihr mich geliebt und weil ihr
geglaubt habt, daß
ich von Gott ausgegangen bin.
Vom Vater bin ich
ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse
die Welt wieder
und gehe zum Vater.
Da sagten seine
Jünger: Jetzt redest du offen und sprichst nicht
mehr in Gleichnissen.
Jetzt wissen wir,
daß du alles weißt und von niemand gefragt zu
werden brauchst.
Darum glauben wir, daß du von Gott gekommen bist.
Jesus erwiderte
ihnen: Glaubt ihr jetzt?
Die Stunde kommt,
und sie ist schon da, in der ihr versprengt
werdet, jeder in
sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber
ich bin nicht allein,
denn der Vater ist bei mir.
Dies habe ich zu
euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der
Welt seid ihr in
Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt
besiegt.
Dies sagte Jesus.
Und er erhob seine Augen zum Himmel und sprach:
Vater, die Stunde
ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn
dich verherrlicht.
Denn du hast ihm
Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen,
die du ihm gegeben
hast, ewiges Leben schenkt.
Das ist das ewige
Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen
und Jesus Christus,
den du gesandt hast.
Ich habe dich auf
der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende
geführt, das du
mir aufgetragen hast.
Vater, verherrliche
du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die
ich bei dir hatte,
bevor die Welt war.
Ich habe deinen
Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der
Welt gegeben hast.
Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben,
und sie haben an
deinem Wort festgehalten.
Sie haben jetzt
erkannt, daß alles, was du mir gegeben hast, von dir
ist.
Denn die Worte,
die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie
haben sie angenommen.
Sie haben wirklich erkannt, daß ich von dir
ausgegangen bin,
und sie sind zu dem Glauben gekommen, daß du mich
gesandt hast.
Für sie bitte ich;
nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle,
die du mir gegeben
hast; denn sie gehören dir.
Alles, was mein
ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen
bin ich verherrlicht.
Ich bin nicht mehr
in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich
gehe zu dir. Heiliger
Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir
gegeben hast, damit
sie eins sind wie wir.
Solange ich bei
ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du
mir gegeben hast.
Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen
ging verloren, außer
dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift
erfüllt.
Aber jetzt gehe
ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt,
damit sie meine
Freude in Fülle in sich haben.
Ich habe ihnen dein
Wort gegeben, und die Welt hat sie gehaßt, weil
sie nicht von der
Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Ich bitte nicht,
daß du sie aus der Welt nimmst, sondern daß du sie
vor dem Bösen bewahrst.
Sie sind nicht von
der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Heilige sie in der
Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.
Wie du mich in die
Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die
Welt gesandt.
Und ich heilige
mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit
geheiligt sind.
Aber ich bitte nicht
nur für diese hier, sondern auch für alle, die
durch ihr Wort an
mich glauben.
Alle sollen eins
sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir
bin, sollen auch
sie in uns sein, damit die Welt glaubt, daß du mich
gesandt hast.
Und ich habe ihnen
die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben
hast; denn sie sollen
eins sein, wie wir eins sind,
ich in ihnen und
du in mir. So sollen sie vollendet sein in der
Einheit, damit die
Welt erkennt, daß du mich gesandt hast und die
Meinen ebenso geliebt
hast wie mich.
Die Welt soll dadurch
zum Glauben kommen, daß sie die Einheit und
Einigkeit der Christen
sieht.
Vater, ich will,
daß alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir
sind, wo ich bin.
Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir
gegeben hast, weil
du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung
der Welt.
Gerechter Vater,
die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich
erkannt, und sie
haben erkannt, daß du mich gesandt hast.
Ich habe ihnen deinen
Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt
machen, damit die
Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist
und damit ich in
ihnen bin. |