Das Sakrament der Beichte
Bedeutung
Im Sakrament der Buße
bekennt sich der Mensch
zu den Sünden, die er begangen
hat, und übernimmt die Verantwortung
für sie. Dadurch öffnet
er sich neu Gott und der
Gemeinschaft der Kirche
und ermöglicht sich so eine
neue Zukunft.
Indem der Priester die
Absolutionsformel spricht,
wird der Einzelne mit Gott
versöhnt. Diese Versöhnung
gilt auch für seine Mitmenschen,
die Kirche und die ganzen
Schöpfung.
Voraussetzungen
Damit in der Absolution
durch den Priester die Versöhnung
mit Gott und der Gemeinschaft
der Glaubenden ausgesprochen
werden kann, bedarf es:
- der Reue
- des Aussprechens der
Schuld im Bekenntnis
- des Vorsatzes, schuldhaftes
Verhalten zu ändern und
Schaden wieder gutzumachen
Beichtgeheimnis
Bekennt ein Christ im
Sakrament der Beichte seine
Sünden, ist der Priester
zur völligen Geheimhaltung
verpflichtet. Egal wie schwerwiegend
mögliche Argumente sein
können, der Priester kann
vom Beichtgeheimnis nicht
entbunden werden. Vor Gericht
kann er das Zeugnisverweigerungsrecht
geltend machen.
Verletzt ein Priester
das Beichtgeheimnis, begeht
er eine schwere Sünde. Er
verliert die Beichtvollmacht
sowie all seine Ämter und
Würde.
Nach der Beichte darf
der Beichtvater nur mit
ausdrücklicher und freiwilliger
Erlaubnis mit dem Beichtkind
über seine Sünden sprechen.
Wer zufällig etwas aus
einer Beichte erfährt, ist
ebenfalls zum Schweigen
verpflichtet.
Diskussion
Die Beichte bei einem
Priester ist die sakramentale
und persönlichste Form der
Sündenvergebung. Hier erfährt
der Gläubige (z.B. bei schwerer
eigener Schuld) die unmittelbare
Zusage der Vergebung Gottes
durch den Priester.
Neben dem Angebot der
Einzelbeichte gibt es vor
allem in der Advents- und
Fastenzeit als Vorbereitung
auf die Hochfeste in vielen
Gemeinden Buß- und Versöhnungsfeiern.
Dabei sind die Gläubigen
eingeladen, miteinander
das eigenen und das gemeinschaftliche
Leben zu bedenken, sich
zu besinnen, den Zuspruch
aus dem Wort Gottes zu hören
und den versöhnenden Segen
zu empfangen.
Allerdings ersetzt die
Bußfeier die persönliche
Beichte nicht. Vielmehr
ist sie eine eigene Form
der Versöhnung.
Quelle:www.bistum-wuerzburg.de
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